Stärkung der Zivilgesellschaft
Die „deutsch-französische Zivilgesellschaft“ zu definieren, stellt sich als durchaus komplex dar. Nahmen die vielschichtigen Beziehungen zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen rechts und links des Rheins historisch eher von Frankreich ausgehend ihren Weg, entwickelten sich dann mit den 1950er Jahren mehrere Initiativen in Deutschland. Dazu gehörte 1957 auch die Gründung des „Arbeitskreises Deutsch-Französischer Gesellschaften“ durch Dr. Elsie-Kühn-Leitz; aus ihm ging dann unser Verband der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften (VDFG) für Europa e.V. hervor.
Die Stärkung der Zivilgesellschaft war und bleibt ein Hauptanliegen unseres Bundesverbandes. Dass ihr eine überaus große Bedeutung zukommt, ist längst anerkannt, ob in Politik, Wirtschaft, Kultur und in der Gesellschaft insgesamt.
Vielfältige Verflechtungen zwischen unterschiedlichsten Strukturen in beiden Partnerländern dokumentieren dies: Auf kommunaler und regionaler Ebene die Städtepartnerschaften mit ihren Bürgerkontakten, auf schulischer Ebene unzählige Schulpartnerschaften mit ihren Austauschen, auf der Ebene der jungen Generation die Austauschprogramme des DFJW (Deutsch-Französisches Jugendwerk), im wirtschaftlichen Bereich durch fachbezogene Kontakte der Branchen und Berufsgruppen und in der Fort- und Ausbildung durch gemeinsame Studiengänge und berufsbildende Maßnahmen (Deutsch-Französische Hochschule DFH/UFA, Pro tandem). Diese Auflistung könnte hier fortgesetzt werden. Jede einzelne Zusammenarbeit, jedes gemeinsame Projekt ist für sich betrachtet ein unendlich wichtiger Baustein, unsere Zivilgesellschaft – das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger auf deutscher und französischer Seite – zu stärken und zu fördern. Dazu möchten wir beitragen – durch Rat und Tat und durch unsere Unterstützung.
Prix Joseph Rovan
Der “Joseph Rovan Preis des französischen Botschafters in Deutschland für die DFG” ist ein mit 3.000 Euro dotierter Preis und wird an die Deutsch-Französischen Gesellschaften (DFG) vergeben, die sich in besonderer Weise für den kulturellen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich und um neue Zielgruppen oder die Sprachförderung verdient gemacht haben.
Der Preis wird seit 2006 alljährlich vergeben und ehrt seinen Namensgeber, den großen Historiker und Architekten der deutsch-französischen Freundschaft Joseph Rovan (1918-2004). Der aus München stammende und 1934 nach Frankreich emigrierte Rovan hatte sich zeitlebens für die Zusammenarbeit und Freundschaft der beiden Völker eingesetzt, insbesondere über das Bureau international de Liaison et de Documentation (BILD) und dessen deutschem Partner, die Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit e. V.
Die bisherigen Preisträger
2024
Deutsch-Französische Freundschaft e.V. Ostfildern, Partnerschaftsverein Langerringen, Centre Français de Berlin
2023
Deutsch-Französischer Club Miltenberg, Festival Arabesques, Deutsch-Französischer Jugendausschuss (DFJA)
2021
Verband der Deutsch-Französischen Chöre DFC, Bonn, für das virtuelle Chorprojekt “La Marmotte”, das Projekt Hôtel des Autrices, Berlin, das deutsch-französische Online-Musikprojekt PopAffaire! der Agentur Serge & Nina, Düsseldorf
2020
RÊVE – Réunir l’Europe – Europa verbinden, Bannewitz DFG Marburg, Deutsch-Französische Gesellschaft in der „Auslandsgesellschaft.de“, Dortmund
2019
DFG Köln, DFG Duisburg, DFG Lemgo
2018
DFG Halle, DFG Oldenburg, DFG Bocholt
2016
DFG Duisburg, DFG Schleswig-Holstein,
DFG Frankfurt
2014
DFG Marsberg, DFG Osnabrück, DFG Höxter + DFG Rhein-Neckar
2013
DFG Rehau, DFK Neuss, DFG Cluny + DFG Leipzig
2012
DFG Köln, Carolus-Magnus-Kreis, DFG Budenheim
2011
DFG Halle, DFG Montabaur, DFG Kiel
2010
DFG Ravensburg, DFG Bielefeld, DFG Frankfurt/Main
2009
DFG Duisburg, DFG Wetzlar, DFG Magdeburg
2008
DFG Bonn Rhein-Sieg, DFG Premnitz
2007
DFG Bayreuth, Carolus-Magnus-Kreis
2005
DFG Chemnitz, DFG Kiel