Geschichte der VDFG

Titelbild: Olivia Heß

Ursprung der VDFG für Europa und der FAFA pour l’Europe war der 1957 gegründete  „Arbeitskreis Deutsch-Französischer Gesellschaften“. 

Am 27. Juni 1957 fand in Wetzlar auf Initiative von Dr. Elsie Kühn-Leitz, Vorsitzende der DFG Wetzlar,  eine erste gemeinsame Tagung deutsch-französischer Gesellschaften der Bundesrepublik Deutschland statt. Die Repräsentanten von 21 der vertretenen 26 Gesellschaften beschlossen dort die Bildung eines bundesweiten Arbeitskreises. Ziel dieser Gründung war es, durch informellen Informationsaustausch untereinander, Kooperationen und jährliche Tagungen Synergien in dieser ehrenamtlichen Arbeit zu schaffen sowie eine bessere interne und öffentliche Sichtbarkeit des Engagements für Völkerverständigung, Frieden und Freundschaft mit Frankreich zu erreichen.

Zu diesem Zweck beschloss man auch die Herausgabe eines Mitteilungsblattes unter Federführung der DFG Wetzlar und Dr. Elsie Kühn-Leitz wurde zur ersten Präsidentin des Arbeitskreises gewählt. 11 Jahre stand sie an der Spitze des Arbeitskreises, der sehr schnell mit ähnlichen zivilgesellschaftlichen Initiativen in Frankreich in Kontakt trat. Schon 1961 nahmen diese am Kongress in Berlin teil und seit 1964 finden gemeinsame  jährliche Tagungen wechselweise in Deutschland und Frankreich statt. Als der Arbeitskreis sich 1965 mit einer Satzung in Deutschland als e.V. konstituierte, erfolgte auch offiziell der Zusammenschluss mit den französischen Vereinen und Pierre Martin aus Lille wurde der erste französische Vizepräsident des Arbeitskreises.

Mut zur Menschlichkeit von Klaus Otto Nass

Aus Gründen des Vereinsrechts und der Gemeinnützigkeit besteht die binationale Vereinigung seit 1981 aus zwei nach dem jeweiligen nationalen Recht konstituierten Vereinen, der VDFG e.V. und der FAFA pour l’Europe,  die eng zusammenarbeiten und auf ein europäisches Vereinsrecht hoffen, um ein Verband zu werden.
Der Name des  Arbeitskreises änderte sich damals in Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften in Deutschland und Frankreich e.V. und Fédération des Associations franco-allemandes pour l’Europe. 2008 beschloss die VDFG die Anpassung ihres Namens an die französische Namensgebung in VDFG für Europa e.V.

Von 21 Gründungsmitgliedern ist die Zahl auf heute rund 145 Mitgliedsvereine in Deutschland und ca. 200 Partnerschaftsvereine in Frankreich angewachsen. Die ursprüngliche Zielsetzung der Vernetzung  und der Schaffung einer Plattform für den zivilgesellschaftlichen deutsch-französischen Austausch ist nach wie vor das Kernziel geblieben, dafür werden heute auch die neuen Medien genutzt, um den geänderten gesellschaftliche Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen und möglichst generationenübergreifend tätig sein zu können. Hinzu kommen die Lobbyarbeit gegenüber Politik und öffentlichen Institutionen. 
Das große jährliche Präsenztreffen der Akteure bleibt – gerade auch nach Corona – eine wichtige Vernetzungs- und Austauschplattform und sowie ein wichtiges Ereignis, um dem Engagement Sichtbarkeit zu verleihen. Denn eine noch bessere Vernetzung auch mit kommunalen und anderen Akteuren bleibt weiterhin wünschenswert und wichtig.

In der Vergangenheit haben die deutsch-französischen Gesellschaften einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung und Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland geleistet. Heute stellen wir den Einsatz für die deutsch-französische Freundschaft explizit in den Dienst eines in Frieden vereinten Europa, wie der zentrale Satz unseres Leitbildes es zum Ausdruck bringt: Wir repräsentieren, tragen, bewegen und fördern das zivilgesellschaftliche  deutsch-französische Engagement für unsere gemeinsamen europäischen Werte und ein vereintes Europa.

© Ernst Leitz Stiftung
Mut zur Menschlichkeit von Klaus Otto Nass