Vereinstreffen in Mannheim

Der Deutsch-Französische Tag, Jahrestag der Unterzeichung des Elysee-Vertrags am 22.Januar 1963, war Anlass für den „Tag der deutsch-französischen Vereine“, zu dem Frankreichs Generalkonsul in Stuttgart, Gael de Maisonneuve am 23. Januar nach Mannheim eingeladen hatte. Im Museum Zeughaus ging es den ganzen Tag um Herausforderungen der Zusammenarbeit im Grenzgebiet, aber auch des Lebens im jeweils anderen Land. Um konsularische Probleme einerseits, natürlich, und um Fragen der Finanzierung von gemeinsamen Projekten, etwa durch den Bürgerfonds oder durch andere Geldgeber. Ergebnisse der Beratungen werden über das Generalkonsulat zugänglich sein.

Besonders aufschlussreich war der Austausch über die Zusammenarbeit im Bildungs- und Hochschulbereich. Hier trugen die Rektorin der Deutsch-Französichen Hochschule (DFH), Prof. Dr. Eva Eckkramer, und die Referentin des Regierungspräsidiums Karlsruhe für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Janine Knam, aus ihren Erfahrungen vor. Dazu kamen Erfahrungsberichte einer Gymnasiallehrerin aus Freiburg (Sandra Butsch) über den Schüleraustausch sowie der DFJW-Jugendbotschafterin Julia Dias Das Almas. Aus diesen Vorträgen ging hervor, wie weit verbreitet und breit gestreut die Kooperationen über die Grenzen hinweg gediehen und zu einem wohl oft als selbstverständlich betrachteten Teil des alltäglichen Lebens geworden sind. Ein guter Grund zur Freude. Andererseits wurden aber auch die vielfältigen Hindernisse beschrieben, denen sich die Engagierten auch nach Jahren oder Jahrzehnten immer noch gegenüber sehen. Nicht zuletzt nimmt der allgemeine Lehrermangel, in Deutschland wie in Frankreich, eine größere Rolle dabei ein, dass auch kooperationswillige Lehrkräfte oft nicht so tätig werden können, wie sie es gern hätten, weil der zeitliche Spielraum dafür fehlt. Der Unterricht zu Hause geht vor.

Generalkonsul de Maisonneuve ermunterte zum Schluss alle Beteiligten, vor allem die Deutsch-Französischen Gesellschaften, von denen auch einige vertreten waren, nicht nachzulassen in ihrem Engagement, Begegnungen zu ermöglichen und damit das Interesse und die Neugier am jeweils anderen zu erhalten, möglichst zu fördern.

Am Rande traf sich der Autor dieser Zeilen in Vertretung unseres Präsidenten Jochen Hake mit dem Vorsitzenden der Alumni-Vereinigung der deutschen ENA-Studenten, Dr. Claus-Peter Clostermeyer. Unsere beiden Vereine haben beschlossen, den künftigen Koalitionspartnern, wer immer es sei, einen Katalog von Vorschlägen an die Hand zu geben, die Eingang in die Arbeit der nächsten Bundesregierung finden sollten. DP