Preis für Völkerverständigung an Jean-Claude Juncker

Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wurde am 15. Mai im Konzerthaus Dortmund vor rund 1.000 geladenen Gästen mit dem Preis für Völkerverständigung der Auslandsgesellschaft.de ausgezeichnet. Jean-Claude Juncker ist seit vielen Jahren bereits Ehrenmitglied im Kuratorium der VDFG für Europa e.V.. VDFG-Präsident Jochen Hake konnte dem Preisträger gleich persönlich vor Ort die herzlichen Glückwünsche des Vorstands zur Ehrung übermitteln. Anlass für die Auszeichnung, die erst zum dritten Mal überhaupt in Dortmund verliehen wurde, war, so Auslandsgesellschaft-Präsident Klaus Wegener, das 75jährige Jubiläum des Vereins im Jahr 2024.

Auslandgesellschaft älter als BRD

Dieser wurde schon kurz vor der Gründung der BRD durch den damaligen Leiter der Deutsch-Französischen Gesellschaft, Stefan Albring, ins Leben gerufen. Der französische Länderkreis stellt mithin die Keimzelle der Gesellschaft dar. Weiterhin habe auch der Zeitpunkt der Europawahl 2024 dafür gesprochen, die Ehrung eines überzeugten und großen und fähigen europäischen Politikers in diesem Jahr vorzunehmen. Das musikalische Beiprogramm des Concerto Köln, bereits mit einem Grammy ausgezeichnet, überzeugte ebenso wie die empathische Laudatio, die NRW’s vormaliger Ministerpräsident Armin Laschet hielt. Nur von einem großen Europäer zu sprechen, träfe allein nicht die Beschreibung seines Freundes Jean-Claude, Juncker sei im weitesten Sinne familiär mit der Entstehung der Europäischen Union – zuvor im Rahmen der Montanunion – über sein Elternhaus stets verbunden gewesen. Nicht ohne Hintergrund war Juncker auch vor Jahren als Ehrengast mit dabei, als in NRW auf der Zeche Prosper Haniel die letzte Kohle gefördert wurde. Überhaupt waren die zwei Stunden des überaus gelungenen Festaktes durchdrungen vom europäischen Geist und einer Zuversicht auf das, was Europa, wenn es einig bleibt, bewirken kann.

„Eine Stunde Krieg ist teurer als 10 Jahre EU“

„Eine Stunde Krieg ist teurer als zehn Jahre europäische Union,“ so wurde Juncker von Wegener zitiert. Und VDFG-Kuratoriumsmitglied Juncker hatte zuvor im Dortmunder Rathaus der Presse gegenüber selbst noch erklärt: „Europa bleibt trotz der Bedrohungen, die von außen auf uns zukommen, ein Hort der Stabilität. Verzweifelt müssten wir nur sein, wenn es Europa nicht gäbe.“ Der Dortmunder Auslandsgesellschaft – die hinter vorgehaltener Hand angeblich gelegentlich auch als das „kleine Aussenministerium von NRW“ bezeichnet wird – ist mit dieser Festveranstaltung und der Auswahl des Preisträgers ein Glanzstück gelungen, so die Meinung unzähliger Gäste nach zwei kurzweiligen Stunden, durch die charmant und fachkundig die Schauspielerin und WDR-Moderatorin Sonja Gerhardt führte. Aus NRW waren auch die DFGn aus Bielefeld und Holzwickede vertreten. Chapeau!

(JH)