Am 12. Dezember feierte das Centre Français de Berlin (CFB) seinen 60. Geburtstag. Seine Geschichte ist insofern etwas Besonderes, als bei seiner Eröffnung, nur vier Monate nach dem Mauerbau, auch der damalige Kommandant de französischen Sektors in Berlin, General Jean Lacomme, anwesend war. Das Zentrum, dessen Bau innerhalb von zwei Jahren realisiert wurde, war demnach schon Ende der 50er Jahre geplant worden. Es wurde bis 1992 als „Centre Culturel Francais“ als Kulturzentrum der französischen Streitkräfte betrieben. Nach der Wiedervereinigung und dem Abzug der französischen Truppen aus Berlin wurde es 1994 als Centre Francais de Berlin in Form einer GmbH wiedereröffnet.
Der Auftrag des Zenturms, französisch-deutsche Beziehungen auf den Gebieten der Bildung, der Kultur und des Sports in Berlin, speziell aber im französischen Sektor zu fördern, war unter den besonderen Bedingungen des nun eingeschlossenen West-Berlin und der Vier-Mächte-Verantwortung, darunter Frankreich, für Berlin als Ganzes von großer Tragweite. Darüber informiert jetzt eine Online-Ausstellung „Französische Alliierte in Berlin“, die der Entstehung und Entwicklung französischer Kulturpolitik in Berlin in der Zeit des Kalten Krieges Rechnung trägt. Zur Ausstellung kommen Sie hier.
Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Zentrums, des Alliierten Museums Berlin und des Mitte Museums Berlin, des Leibniz-Zentrums Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam, sowie der Universitäten Trier, Paris Sorbonne und Lorraine, auch Zeitzeugen und Besucher des Zentrums, haben dieses Projekt ermöglicht. Interessant dürfte es zum Beispiel sein, Tätigkeitsberichte des Direktoriums über dessen Kommunikation mit dem französischen Generalstab und den deutschen Bezirksbürgermeistern einzusehen. Oder die Berichterstattung der Militärzeitschrift „La Gazette“ zu sichten. Diese Online-Ausstellung soll zugleich den Startpunkt für eine Dauerausstellung am CFB bilden, in der Orte französischer Präsenz in Berlin aufgearbeitet werden sollen. DP