Rückblick auf ein Jahr Transformationsstelle für die deutsch-französische Zivilgesellschaft

Seit Juni 2024 begleitet und berät die Projektbeauftragte für die Transformation der deutsch-französischen Zivilgesellschaft Julia Müller Vereine und andere Organisationen mit Blick auf die Stärkung und Weiterentwicklung ihrer Strukturen und Projekte. Dank einer Projektförderung des Auswärtigen Amtes gibt es somit zum ersten Mal in der Geschichte der VDFG eine hauptamtliche zentrale Anlaufstelle für Engagierte, die sich mit den vielfältigen Zukunftsthemen ihrer zivilgesellschaftlichen Arbeit auseinandersetzen wollen. In diesem Artikel haben wir bereits über die ersten sieben Monate der Transformationsstelle berichtet. Im Folgenden erfahren Sie, welche Projekte im ersten Halbjahr 2025 durch die Projektbeauftragte realisiert und welche Impulse zur Transformation gesetzt werden konnten.

Hier können Sie sich über die Beratungsangebote der Transformationsstelle informieren.

Im Fokus der VDFG Ateliers: Sichtbarkeit stärken und neue Zielgruppen erreichen

Im Rahmen der gut besuchten Atelier-Reihe „Sichtbarkeit stärken und neue Zielgruppen erreichen“ wurden neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Gewinnung neuer Ehrenamtlicher aufgezeigt und diskutiert. Anhand interaktiver Methoden wurden die Teilnehmenden dazu eingeladen, die Inhalte praxisnah zu vertiefen und auf ihre eigenen Aktivitäten zu übertragen. Des Weiteren beteiligte sich die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt an einem VDFG Atelier und stellte ihre vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Zivilgesellschaft vor. Im Juni fand außerdem ein VDFG Forum mit dem Thema „Rechtsextremismus in Deutschland und Frankreich – Die Rolle der Zivilgesellschaft“ statt, bei dem Dr. Landry Charrier sowie Prof. Dr. Burkhard Küstermann über die Entwicklung des Rechtsextremismus in beiden Ländern sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen für politisches Engagement von Vereinen informierten.

Ein roter Faden, der sich durch die Angebote der Transformationsstelle zieht, ist die Ermutigung, bei der Weiterentwicklung der eigenen Aktivitäten stets drei Dimensionen zu berücksichtigen: So stehen einerseits zielgruppengerechte Projektformate im Vordergrund, bei denen neue Alters- und Interessensgruppen durch thematische Schwerpunkte (wie Musik, Sport, Umwelt, u.v.m.) sowie passende Kooperationen erreicht werden können. Gleichzeitig ist die Stärkung der Sichtbarkeit dieser Projekte zentral – in den analogen wie digitalen Medien. Hierbei sollten auch die beteiligten Engagierten sowie die Möglichkeiten zur Mitwirkung abgebildet werden. Zudem sollten die Engagement-Bedingungen in den Blick genommen werden: Die finanziellen wie zeitlichen Hürden zur Mitarbeit sollten nach Möglichkeit reduziert werden – sei es durch Schnuppermitgliedschaften für junge Menschen oder projektbezogene Ehrenämter.
Praxistipps für die Vereins- und Partnerschaftsarbeit
Die zentralen Erkenntnisse der VDFG Ateliers zu den Themen Mitgliedergewinnung und -einbindung, Projektentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit sowie der Einbindung junger Menschen sind in den VDFG Praxistipps festgehalten, die Sie hier abrufen können. Feedback zu den Inhalten sowie weitere Themenwünsche können Sie gerne jederzeit an mueller@vdfg.de richten.

Stärkung des jungen Engagements und generationenübergreifenden Austauschs

In Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Team des Deutsch-Französischen Jugendausschusses e.V. (DFJA) konnte zudem erneut ein Intergenerationeller Apéro stattfinden, bei dem sich mehr als 30 Engagierte aus beiden Ländern generationenübergreifend austauschen konnten. Um explizit junge Menschen zu erreichen und sie in ihrem Engagement zu fördern, lud die Transformationsstelle gemeinsam mit dem DFJA-Team zum dritten Netzwerktreffen „jung & engagiert im Franco-Allemand“ ein. An dieser Stelle sei den Ehrenamtler*innen des DFJA herzlich für die gute Zusammenarbeit gedankt.

Des Weiteren wurde die Projektbeauftragte zum Regionaltreffen der Juniorbotschafter*innen des Deutsch-Französischen Jugendwerks eingeladen, um über Kooperationen und Synergien innerhalb der Zivilgesellschaft zu referieren. Darüber hinaus läuft seit diesem Jahr die Porträt-Kampagne „jung & engagiert im Franco-Allemand“ in den sozialen Medien, um die Sichtbarkeit des jungen Engagements und der zahlreichen Engagement-Möglichkeiten im Franco-Allemand zu stärken.

VDFG vor Ort: Neue Impulse für die Vereins- und Partnerschaftsarbeit

Gleich zwei Regionaltagungen der VDFG fanden im Frühjahr 2025 statt, bei denen die Transformationsbeauftragte eine aktive Rolle spielte: In Paderborn animierte sie den Erfahrungsaustausch unter den jungen Teilnehmenden und gab Praxistipps zur generationenübergreifenden Vereinsarbeit. Anlässlich der Regionaltagung in Hamburg moderierte sie den Erfahrungsaustausch über innovative Projektformate und strategische Öffentlichkeitsarbeit.

Gelungene Kooperationsprojekte entstanden im April und Mai mit dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds und dem Institut Français Aachen: Als Bestandteil des Zukunftspartnerschaften-Programms des Bürgerfonds gestaltete die Projektbeauftragte ein Webinar zum Thema „Junge Zielgruppen ansprechen und neue Mitglieder einbinden“ und tauschte sich mit den zehn teilnehmenden Städtepartnerschaften über innovative Projektformate, erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit und neue Engagement-Formate aus. Die Aufzeichnung des Webinars ist auf Youtube abrufbar. Dank der Unterstützung durch die „Europa-Schecks“ des Landes Nordrhein-Westfalen konnte das Institut Français Aachen gemeinsam mit der Transformationsstelle sowie dem DFJA ein Online-Netzwerktreffen für deutsch-französische Engagierte aus NRW umsetzen.

Die Weiterentwicklung der bilateralen Städtepartnerschaften stand auch bei anderen externen Veranstaltungen thematisch auf der Tagesordnung: So beteiligte sich die Projektbeauftragte am Städtepartnerschaftskongress der Metropolregion Hannover in Braunschweig sowie am vierten Partnerschaftskongress Baden-Württemberg in Freudenstadt. Anlässlich des deutsch-französischen Jahrestreffen der Association Française du Conseil des Communes et Régions d’Europe (AFCCRE) berichtete Julia Müller bei einer Podiumsdiskussion über neue Ansätze der Partnerschaftsarbeit.

Auch bei der Mitgliederversammlung des Partnerschaftsverbands Rheinland-Pfalz sowie beim Deutsch-Französischen Dialog für Frieden und Gerechtigkeit der Deutsch-Französischen Hochschule stellte die Transformationsstelle insbesondere ihre Praxisleitfäden zur Vereins- und Partnerschaftsarbeit vor.

Individuelle Beratung bei der VDFG Sprechstunde

Zahlreiche Engagierte nutzen auch dieses Jahr die VDFG Sprechstunde, um sich von der Projektbeauftragten zu praktischen Fragen der Vereinsarbeit beraten zu lassen. Neben der Auskunft per Telefon oder Mail informierte Julia Müller teils auch vor Ort bei den Vereinen, z.B. im Rahmen von Inputvorträgen bei Vorstandssitzungen oder individualisierten Workshops. Dieses Angebot ist dank der Projektförderung durch das Auswärtige Amt -wie alle anderen Projekte der Transformationsstelle- für die Teilnehmenden kostenfrei. Nehmen Sie bei Interesse gerne frühzeitig Kontakt mit der Transformationsstelle auf.

Wie geht es im zweiten Halbjahr 2025 weiter? 
Dank der erneuten Verlängerung der Projektförderung durch das Auswärtige Amt kann die Transformationsstelle für die deutsch-französische Zivilgesellschaft ihre Arbeit haushaltsbedingt bis vorerst Ende September 2025 fortführen. Über eine mögliche Fortführung informieren wir frühestmöglich auf unseren Kanälen.

Zuwendungsgeber: