Das 60jährige Jubiläum des Elysee-Vertrags am 22. Januar 2023 nimmt die „Association pour le Développement de l’Enseignement de l’Allemand en France“ (ADEAF) zum Anlass, um auf die desaströse Lage des Deutsch-Unterrichts an französischen Schulen hinzuweisen. Auch der Aachener Vertrag, der zugleich vier Jahre alt wird, sieht in seinem Artikel 4 vor, dass Frankreich und Deutschland sich verpflichten, das Erlernen der Sprache des jeweils anderen zu fördern. Aber auch in Deutschland nimmt die Zahl derer, die in den Schulen Franzsösisch lernen, weiterhin ab. Die ADEAF ruft deshalb zu einer Petition an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf: 100 000 Postkarten an den Präsidenten. (Pétition adressée au Président de la République pour un véritable plan de relance de l’apprentissage de l’allemand … – ADEAF) Darin wird u.a. gefordert, dass das Erlernen der deutschen Sprache im ganzen Land für alle möglich sein muß, dass mindestens je drei Wochenstunden für zwei Fremdsprachen, Deutsch und für Englisch, vorgesehen werden, einschließlich spezieller Leistungskurse zu Literatur und Kultur. Zudem müssten die Arbeitsbedingungen von Deutsch-Lehrern dringend verbessert werden.
Die Sprachenreferntin der VDFG, Nicole Grappel, erklärt dazu: „Die VDFG unterstützt die Petition an Präsident Macron mit dem Ziel, die deutsche Sprache an den Schulen in Frankreich wiederzubeleben und zu fördern, vollumfänglich. Gerade in der aktuellen Krisenzeit muss Europa noch enger zusammenrücken und der Spracherwerb, der zugleich ein Kulturerwerb ist, kann helfen, Barrieren zu überwinden und sich dem Nachbarland anzunähern. In der Tradition des Elyséevertrages und des Vertrags von Aachen ist Frankreich nach wie vor unser engster und wichtigster Partner. Um die gute Zusammenarbeit zivilgesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich auch in Zukunft breit aufzustellen, sind Sprachkenntnisse unerlässlich. Wir zeigen uns daher solidarisch mit den Lehrern und Lehrerinnen in Frankreich – aber auch in Deutschland – bei ihren Bemühungen, Schüler und Schülerinnen entsprechend zu motivieren.“
VDFG-Präsident Jochen Hake und der gesamte Vorstand schließen sich dieser Unterstützung an und werben dafür, dass jede/r Freund/in des „Deutsch-Französischen“ diese Petition unterstützt. Zugleich sind auch die deutschen Landesregierungen aufgerufen, den Unterricht des Französischen an deutschen Schulen stärker zu fördern. DP