Auszeichnung für Josef Molsberger

Am Freitag, 7.2.2025, wurde VDFG-Ehrenpräsident Prof. Dr. Josef Molsberger mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Im historischen Ratssaal seiner Heimatstadt Rottenburg am Necker würdigte Oberbürgermeister Stephan Neher im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Dr. Molsberger für sein jahrzehntelanges Engagement für Völkerverständigung, insbesondere im deutsch-französischen Bereich. VDFG-Ehrenrpräsidentin Dr. Margarete Mehdorn hielt auf Wunsch der Stadt die Laudatio.

Für Stephan Neher war es die erste Ehrung dieser Art, die er persönlich vor einem voll besetzten Ratssaal vornehmen durfte. Amts- und Würdenträger aus der Stadt wie auch aus dem Umland und ehemalige Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen waren neben der Familie und Freunden der Einladung gefolgt. Die VDFG war durch ihren Schatzmeister Dr. Johannes Jacobi vertreten, die benachbarten Deutsch-Französischen Gesellschaften von Tübingen und Filderstadt durch ihre Präsidentinnen.

In ihrer Laudatio würdigte Dr. Mehdorn das umfassende und vielfältige völkerverbindende Engagement Molsbergers sowohl im beruflichen wie im ehrenamtlichen Bereich auf lokaler, regionaler, nationaler und binationaler Ebene. Dies gelte insbesondere seinem unermüdlichen Einsatz für Austausch und Verständigung mit Frankreich, getreu seinen Grundüberzeugungen, Völkerverständigung und besonders die deutsch-französische Verständigung sei nicht nur Sache der Politiker, sondern Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger. Und Sprache sei der Schlüssel zu einer anderen Kultur, eröffne neue Perspektiven und fördere nicht nur Verständigung, sondern gegenseitiges Verständnis und Respekt und daher könne und dürfe sich das Erlernen anderer Sprachen auch im Zeitalter von KI nicht „erübrigen“ – im Gegensatz zu dem, was ein Ministerpräsident wiederholt propagiert hatte.

OB Neher überreichte die Auszeichnung und gratulierte mit den Worten: „Es ist beeindruckend, was Prof. Molsberger zur Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich und damit für Europa geleistet hat!“ — Der Geehrte leitete seine bewegenden Dankesworte mit der Feststellung ein, sein Vater sei nach dem Ersten Weltkrieg doppelt ausgezeichnet worden, weil er gegen Frankreich gekämpft habe. „Heute ist sein Sohn mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Nicht weil er gegen Frankreich, gegen Franzosen gekämpft hat, sondern weil er mit Franzosen zusammengearbeitet hat, für Deutschland und für Frankreich. Was für ein Weg von 1917 bis 2025! Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen: Wir haben doch Fortschritte gemacht in Europa!“

Danach trugen sich der soeben Ausgezeichnete und die Laudatorin in das goldene Buch der Stadt ein, bevor der Oberbürgermeister zum Empfang lud und der Festakt bei angeregten Gesprächen ausklang. MM